August 2010: Zoo Rapperswil

Wie so oft dieses Jahr stehen mein Mann und ich bei der Elefantenanlage. Und wie so oft essen die Tiere gemütlich und wackeln mit Ohren und Rüsseln. Plötzlich knallt ganz in der Nähe ein Feuerwerkskörper lautstark, Verursacher unbekannt. Die Tiere reagieren heftig und beginnen zu trompeten und andere Geräusche von sich zu geben. Sabu stellt sich auf einen Stein und macht sich so ganz gross. Sie lässt ihren Blick über die Zoobesucher wandern. Als wollte sie rausfinden, wer sie so erschreckt hat. Siri, Rani, Patma und Sumatra gruppieren sich um Sabu und beruhigen sich gegenseitig. Siri fährt Patma mit ihrem Rüssel sanft übers Gesicht, als möchte sie sagen. "Alles ist wieder gut!" Wieder mal sehr beeindruckend, diese Dickhäuter.

 

August 2010: Zoo Zürich

Wir besuchen Ceyla-Himali, Farha, Indi, Chandra, Druk und Maxi in Zürich. Erstaunlich, wie die jungen Farha und Chandra ihren Müttern Ceyla-Himali und Indi ähnlich sehen. Indi und Chandra dürfen mit dem Bullen Maxi auf die Anlage. Der Rest der Elefantenbande bleibt für den Moment im Stall. Indi und Chandra sind extrem aufgeregt, bevor Maxi kommt. Sie rennen rum, trompeten wild und brüllen wie Löwen. Plötzlich steht da Maxi und nähert sich ganz langsam seiner Indi. Chandra nähert sich ihrem Vater rückwärts, doch der tritt immer wieder nach ihr. So ist es eben bei den Elefantenbullen ;-) Nach einer Weile muss Maxi wieder in seinen Stall, er gehorcht aufs Wort. Die Zurückbleibenden rennen wieder durch die Anlage, inklusive Trompetenkonzert. Vor der Stalltür brüllt Chandra aus vollster Kehle, vielleicht weil Maxi nicht mehr da ist? Genau in dem Moment will Ceyla-Himali die Anlage betreten. Sie schreckt ob diesem Lärm etwas zurück. Alles beruhigt sich wieder und Ceyla-Himali winkt mit ihrem Rüssel ihre Kolleginnen raus. Die Elefantendamen kuscheln sich aneinander und Indi lässt ihren Kopf ziemlich weit nach unten hängen. Es wirkt, als wäre sie traurig, weil Maxi weg ist. Ihre Tochter Chandra streicht mit dem Rüssel liebevoll über Indis Kopf, als möchte sie ihre Mutter trösten.

 

August 2010: Zoo Rapperswil

Heute Morgen ist das Badebecken abgesperrt. Vielleicht wegen eines Wasserwechsels? Plötzlich Aufruhr beim Wasser: Für uns nicht gut einsehbar versammelt sich die ganze Herde um Sumatra vor dem Trink- und Badebecken. Wir verschieben uns von der Fütterungsstelle zum Poolrand. Die Elefanten wirken unruhig, schnauben und trompeten zurückhaltend. Alle schauen Richtung Wasser, das Absperrseil vor Rüssel und Augen. Sumatra äugt vorwurfsvoll zu uns rüber, wie wenn sie denken würde: "Was soll das denn? Durst!" Doch aller organisierte Protest nützt nichts und die Versammlung löst sich wieder auf. Etwas später staunen nicht nur wir, als Patma mit einem Besucher auf dem Rücken Richtung Zoo-Restaurant schlurft und der Elefanten-Reiter dort angekommen seiner Freundin einen Heiratsantrag macht. Die zukünftige Braut hat lustigerweise denselben Vornamen wie ich. Als Patma in ihre Anlage zurückgebracht wird, nimmt sie sich unterwegs viel Zeit, zupft noch an einem Baum rum. Um die Fütterungszeit hören wir ungewohnt oft Besucher, die die Elefantennamen "Siri" und "Rani" rufen. Nach einer Weile begreifen wir, dass es um Kinder geht, die tatsächlich "Siri" und "Rani" heissen. Sabu alias "Badenixe" sorgt für eine Extravorstellung. Sie will das angenehme Wasser einfach nicht verlassen, scheint sich gar etwas zu verstecken. Einmal wird sie aus dem Becken getrieben und rennt Richtung Futterstelle. Sekunden später rast sie um die Ecke und findet sich - welch Ueberraschung! - im Bassin wieder. Nach einer halben Ewigkeit, diversen Kommandos, Tricks und Geduld wird sie von den Pflegern aus dem Wasser gelockt. Am nächsten Tag darf sie beim Elefantenbad nicht teilnehmen.