Oktober 2012: Zoo Rapperswil 

Diesen Oktober wird’s schon früh kühler. Wie üblich wirken diese Temperaturen belebend auf „Die Fünf“: Sie laufen mehr herum, ihr Blick wirkt aufmerksamer, kurz: Sie scheinen mehr Energie zu verbrauchen. Der jährliche Klimawandel fordert seine Opfer: Das grüne Aussengitter wurde an einer Stelle auf einer Breite von einem Meter stark nach aussen gebogen. Da muss wohl ein Rüssel beteiligt gewesen sein, oder wollte gar eine der Damen über die Holzpfosten steigen? Auch meinen wir, auf dem Areal einen abgeknickten Abgrenzungspfosten gesichtet zu haben. Die Dinger sehen eigentlich ziemlich stabil aus… Und Patma erwischen wir dabei, wie sie mit doppelfaustgrossem Stein auf ein eisernes Trenntor trommelt. Also wirklich, die sanften Riesen sind doch keine bösen Ungetüme. Gewisse Kollateralschäden müssen halt einfach in Kauf genommen werden. Ausserdem kehren neue Besen besser (als alte geknickte und halb zerfressene).

Erster, sehr früher Schneefall. Das deutet auf einen baldigen Abschied, genauer eine Pause von den Elefanten, hin. Als wir den letzten Besuch langsam beenden wollen, nimmt meine bessere Hälfte noch Impressionen von der nur noch ein paarmal stattfindenden Papageien-Vorstellung mit. Währenddessen warte ich, wo sonst als bei den Elefanten. Beim Reitareal gleich gegenüber vom Otarium steht zwar gerade keines der Tiere, aber plötzlich taucht Rani auf und strebt zielgerichtet auf mich zu. Schliesslich trennen uns nur noch Holzpflöcke und Gitter voneinander. Lange beobachtet sie mich, beobachtet, beobachtet, die wunderbar orangen Augenäpfel gut sichtbar, ich beobachte zurück. Nach rund einer Minute hebt sie ihren Rüssel S-Förmig („Rangu“), nach einer kurzen Pause ein zweites Mal. Dann stellt sie sich etwas quer hin und trottet wieder von dannen. Rani wird Rapperswil verlassen: Sie geht nach Belgien in den Park Pairi Daiza, wo sie die Stelle der Rapperswil-Rückkehrerinnen Claudy und deren Tochter Sandry einnehmen wird. Hoffentlich kehrt Rani wieder zurück, sobald der neue Elefantenpark steht.